In den 1960er-Jahren beginnt Antonio Calderara, die Werkgruppe der »Spazio Luce« zu entwickeln. Sie gehört zu seinem ungegenständlichen Spätwerk. Calderara baut dabei auf Gestaltungsprinzipien auf, die er aus den Werken von Josef Albers und Piet Mondrian ableitet. Sein vorwiegendes Interesse gilt in dieser Werkphase der Darstellung von Licht. Da Licht in seinem Wesen unsichtbar ist, können wir es nur in seiner farbigen Brechung wahrnehmen. Calderara wählt daher eine besondere Technik, bei der er bis zu 40 feinste Farbschichten übereinandermalt. Das einfallende Licht bricht sich in den unterschiedlichen Malschichten und reflektiert aus der Tiefe. Es beleuchtet nicht, wirft keine Schatten. Es ist einzig und allein aus sich selbst heraus wahrnehmbar.
Calderara betont die Räumlichkeit seiner Kompositionen, indem er eine spezielle Rahmung für sie vorsieht. Er montiert die Bildtafel in geringem Abstand zur Rückwand in einem verglasten Kastenrahmen, wodurch der Eindruck frei schwebenden Tiefenlichts entsteht. Das »gemalte Licht« wird Teil der räumlichen Realität. Mit seinen »Spazio Luce« findet Calderara in den 1960er-Jahren internationale Anerkennung.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-005
- Material / Technik: Öl auf Holz
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart