Paul

Größe62,8 x 47,8 x 2,4 cm

Auguste Herbin zählt zu den einflussreichen »Urvätern« der Konkreten Kunst in Frankreich. In der Gruppe Abstraction-Création spielt er neben Georges Vantongerloo in den 1930er-Jahren eine zentrale Rolle. Seine Entscheidung für die geometrische Ungegenständlichkeit fällt jedoch erst nach spätimpressionistischen und kubistischen Werkphasen. Erst nach 1945 findet er zu einer strengen Systematik, die er 1949 in seinem Buch »L’art non figuratif, non objective« darlegt. Fortan basiert seine Malerei auf dem von ihm entwickelten »Alphabet plastique«. Für jeden Buchstaben bestimmt er eine Farbe, geometrische Form (Kreis, Halbkreis, Dreieck oder Quadrat) und auch Töne. Die Bildtitel lassen sich wie im Gemälde »Paul« mittels seiner Anleitung »lesen«.
Das vorliegende Blatt dient als Studie für das Gemälde »Paul«. Es zeigt wie er die Formen anordnet und flächendeckend gruppiert. Seinem strengen Alphabet lässt er einen gewissen Spielraum, indem er manche Buchstaben wie das P mehrmals in der Komposition auftreten lässt. Daran zeigt sich, dass Herbin mehr an einer stimmigen Rhythmisierung, ähnlich der Musik, als an einer rationalen Systematisierung gelegen ist. Die Farbgebung des Gemäldes erfolgt erst im zweiten Schritt. Der Buchstabe P entspricht einem hellen Grün und kann die Form eines Dreiecks oder eines Halbkreises annehmen. Das A ist rosa und kann von sämtlichen geometrischen Formen verkörpert werden. Das U ist blau und tritt lediglich als Halbkreis auf. Das L ist schließlich zitronengelb und als Dreieck festgelegt.

Werkdaten
Inventarnummer: 2009-122
Material / Technik: Tusche und Bleistift auf Papier
Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / Foto: Kunstmuseum Stuttgart, Axel Koch
Permalink

Ähnliche Werke

Bildnr. 7823
Heijo Hangen 1979
Schlagschnur auf Leinwand Nr.2
Beat Zoderer 1993
Homage to the Square
Josef Albers 1958
Quadratprogression
Anton Stankowski 1959
Geteilte Kreise, zwei Dimensionen
Jan Kubícek 1993
4 regressive/progressive Halbkreise in einer Linie
Heijo Hangen 1961
Monarque
Aurelie Nemours 1959
Sériel blanc - Point pluriel nombre 291312
Aurelie Nemours 1976
Struktur
Uwe Kubiak 1986 - 1988
Vertical
Aurelie Nemours 1959
Dreiecksspiegelung aus zwei Quadraten
Gudrun Piper 1958
Strahlenstern ( SEL-Zeichen)
Anton Stankowski 1956
Kreuzform
Anton Stankowski 1969
Vier Paare systematisch versetzt
Karl Duschek 1985
ohne Titel
Raimund Girke 1969
Tafel 0 der konstruktiven Übung
Wilhelm Müller 1969
Orange / Grid
Mark Francis 1994
ohne Titel
Camille Graeser 1949/50
4 grillages superposés 0° - 22,5° - 45° - 67,5°
François Morellet 1970
11/10/95
Wilhelm Müller 1995
Substrat
Attila Kovács 1968
P.1981/82.11
Siebe Hansma 1983
Dalle ultime dodici battute di R. Wagner: l'amore
Mario Nigro 1972
Komposition Nr. 220
Friedrich Vordemberge-Gildewart 1962
Spazio totale
Mario Nigro 1954
Bild 204 Zyklus Ankara IV – Hommage à Türkei –
Otto Herbert Hajek 1993/1994
Dislokation
Camille Graeser 1968/1971
Signale
Hanne Brenken 1971
Verschränkungen 1
Paul Uwe Dreyer 1984
Spazio Luce
Antonio Calderara 1971 - 1973
Rubra V
Piero Dorazio 1977
Cogito ergo sum
Manfred Luther 1987
Composizione 60
Antonio Calderara 1960
Zeichnung I
Christoph Freimann 1984
Netzeinheit dezentral
Max H. Mahlmann 1974
Casa di Vacciago
Antonio Calderara 1959
Trennende Weiss
Günter Fruhtrunk 1969
ohne Titel
Aurelie Nemours 1950
2 ROT : 1 ROT ET II
Günter Fruhtrunk 1970
Répartition aléatoire de 40 000 carrés suivant les chiffres pairs et impairs d'un annuaire de téléphone
François Morellet