Die Arbeit »Dalle ultime dodice battute di R. Wagner: l’amore« von Mario Nigro verweist auf die letzten zwölf Taktschläge von Richard Wagners »Ring der Nibelungen« sowie den Sieg der Liebe über den Tod. Sie ist Teil der Werkgruppe die »totale Zeit« (1965–1975), die zusammen mit der zentralen Werkgruppe des »totalen Raums« (1953–1965) einen Schwerpunkt in Mario Nigros Gesamtwerk bildet. In ihr zeigt sich Nigros besondere Neigung zur Musik. Durch eine serielle Folge von schräg gestellten kurzen Strichen erzeugt er einen Rhythmus, der dem der Musik vergleichbar ist. Ähnlich den Tönen, die erst beim Zuhören eine Melodie ergeben, bildet die Abfolge der Striche ein lineares Nacheinander, das sich nur Schritt für Schritt erschließt. Dadurch erhält der Prozess der Wahrnehmung eine zeitliche Dimension. Indem Nigro die Komposition auf eine Reihe kurzer Linien reduziert, die nur leicht in ihrer Schrägstellung, Länge oder Farbe variieren, thematisiert er die Zeit als ein universelles Phänomen. In der Arbeit »Dalle ultime dodice battute di R. Wagner: l’amore« spielt Nigro auf den Ablauf der individuellen Lebenszeit und gleichzeitig auf die Ewigkeit an.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-007
- Material / Technik: Mischtechnik auf Leinwand
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart