Das Gemälde »Bild 186« ist Australien gewidmet und zählt zu einem Werkzyklus von Otto Herbert Hajek, in dem er die fünf Kontinente thematisiert. Das Motiv ist im Wesentlichen in zwei Zonen aufgeteilt: in eine untere, in der das als Parallelogramm angelegte hellblaue Rechteck dominiert, und in eine obere, in der eine weiße mit Gelbtönen durchmischte Fläche bestimmend ist. Der Bildraum wird durch waagerecht, senkrecht und schräg verlaufende Farbbänder in Rot, Schwarz, Weiß und Blattgold gegliedert. Sie geben ihm eine klare und übersichtliche Struktur und lenken den Blick über den Rahmen hinaus.
Nach rund 25 Jahren bildhauerischer Tätigkeit widmet sich Hajek ab Mitte der 1970er-Jahre zusätzlich der Malerei, um das Thema der Räumlichkeit ebenso auf der zweidimensionalen Fläche umzusetzen. Wie bei seinen plastischen Werken gilt auch hier sein Hauptinteresse dem Spannungsverhältnis von Farbe, Form, Fläche und Raum sowie den Gestaltungsmöglichkeiten ihres Zusammenwirkens. Und auch hier beschränkt er sich auf die Farben Weiß, Schwarz und Grau sowie die Grundfarben Rot, Blau und Gelb, wobei er Gelb häufig gegen Blattgold austauscht. Dadurch erhalten seine Bilder nicht nur eine feierliche Note, sondern gewinnen durch den Glanz des Goldes auch an Raumtiefe.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2010-099
- Material / Technik: Kunstharz und Blattgold auf Leinwand
- Creditline: O.H. Hajek-Kunststiftung im Kunstmuseum Stuttgart