Das hochrechteckige Gemälde ist in mehrere farbige Streifen gegliedert, wobei die innere und äußere Rahmung mit einbezogen sind. Das Bildmotiv besteht aus einem roten und zwei blauen diagonal verlaufenden Farbbändern. Im Zentrum befindet sich eine in unregelmäßigen Pinselzügen dunkelblau bemalte Holzplatte. Durch die Schrägführung der Farbbänder ergibt sich ein Bildraum, dessen Wirkung durch das plastische Gebilde einerseits und die senkrecht verlaufenden schwarzen Streifen auf der äußeren Umrahmung andererseits verstärkt wird.
Die Motive seiner Malerei schöpft Otto Herbert Hajek aus seinem bildhauerischen Werk. Darin treten die von ihm als »Farbwege« bezeichneten Farbbänder bereits ab Anfang der 1960er-Jahre auf. Durch sie stellt Hajek eine unmittelbare Beziehung zwischen seinen Plastiken, den Menschen und dem umliegenden Raum her. Auch in seinen Gemälden, bei denen es ihm ebenfalls um das Thema »Raum« geht, sind die »Farbwege« ein wesentliches Gestaltungselement. In »Bild 156 – Farbwege durchdringen Raum – IV« wirken die »Farbwege« über die zweidimensionale Bildfläche und den Rahmen hinaus in den realen Raum hinein.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2010-084
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: O.H. Hajek-Kunststiftung im Kunstmuseum Stuttgart