III. Welt

Größe215 x 425 cm

Felix Droese führt mit seinem Schaffen den gesellschaftskritischen Ansatz seines Düsseldorfer Akademielehrers Joseph Beuys weiter. In »III. Welt« greifen unregelmäßige Formen ineinander. Fokussiert man den Blick auf die dunkelbraunen Flächen, so erkennt man in der Bildmitte Mündungen, die an Zielrohre erinnern. Hierin äußert sich das besondere Verhältnis von Figur und Grund. Es ergibt sich durch die Maltechnik mit Schablonen, die Droese häufig anwendet. In »III. Welt« hat er mit Tierblut eine große Papierschablone übermalt, die den Titel »I. Welt (Was nicht ist)« trägt und als eigenständiges Werk in einer Privatsammlung aufbewahrt wird. Dieser Malakt mit Tierblut weckt Erinnerungen an rituelle Opferungen und initiatorische Handlungen.
1989 malt Droese eine ganze Serie von Tierblutbildern, die auch inhaltlich aufeinander bezogen sind. Der Titel »III. Welt« verweist nicht etwa auf eine Klassifizierung nach Wirtschaftsstärke, sondern auf die Drei-Welten-Theorie des englischen Philosophen und Wissenschaftstheoretikers Karl R. Popper. Er unterschied zwischen einer physikalischen »Welt 1« und einer geistigen »Welt 3«, die sich aus den Denkleistungen des Menschen im Unterschied zum Tier ergibt.

Werkdaten
Inventarnummer: O-2847
Material / Technik: Tierblut auf Leinwand
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024 / Foto: Kunstmuseum Stuttgart
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