STILL MEN OUT THERE

»STILL MEN OUT THERE« untersucht die Inszenierung von Krieg durch die Medien. Insbesondere das Fernsehen hat in den letzten Jahrzehnten unsere Wahrnehmung und das Erleben der Wirklichkeit geprägt. Bjørn Melhus betrachtet anhand von Beispielen, wie dies geschieht und welche Strategien dabei zum Einsatz kommen.
Für die Installation verwendet Melhus Text- und Musikzitate aus US-amerikanischen Kriegsfilmen. Die 18 Monitore, die in drei Kreisen am Boden angeordnet sind, spielen dazu ein rhythmisch pulsierendes Licht ab. Das Licht erhellt den Raum im Takt der Kriegsgeräusche. Melhus integriert alles, was eine vermeintlich gute Kriegsgeschichte braucht: marschierende Truppen, Kanonenfeuer, Liebe, Tod, Kameradschaft und Heldentum. Dafür spielt er jedoch keine Bilder ab, sondern erzeugt über das wechselnd farbige Licht verschiedene Stimmungen, die bestimmte Vorstellungen in uns wecken. Häufig sind die hervorgerufenen Gedankengänge geprägt von Kriegsdarstellungen in der Presse, im Fernsehen und im Internet. »STILL MEN OUT THERE« ist auch ein kritischer Kommentar zu der Beobachtung, dass Terror und Gewalt zunehmend als unterhaltende und stimmungsvolle Show von den Medien gestaltet werden.