Milchstein

Wolfgang Laibs »Milchstein« besteht aus einer flachen auf dem Boden platzierten weißen Marmorplatte mit leicht erhöhtem Rand. Im Zentrum ist eine kleine Mulde eingeschliffen. In sie gießt Laib Milch, bis die Platte bis zum Rand ausgefüllt ist und ihre Oberseite glänzend erscheint. Für eine kurze Dauer von maximal einem Tag bilden die feste Platte und die organische Flüssigkeit eine Einheit. In Laibs Daseinsauffassung, die sich an fernöstlicher Philosophie orientiert, gehört die Einheit von Gegensätzen zu den elementaren Eigenschaften des Lebens.
»Milchsteine« sind die ersten künstlerischen Arbeiten Wolfgang Laibs nach seinem Studium der Medizin (1968–1974), während dessen er zur Erkenntnis gelangt, dass die westliche Naturwissenschaft nicht sein Weg der Heilung ist. Aus diesem Grund hat er den Beruf des Arztes nie ausgeübt.