Archiv Baumeister
Das Archiv Baumeister verwaltet den gesamten schriftlichen Nachlass des Stuttgarter Künstlers Willi Baumeister (1889–1955). Seit der Eröffnung des Kunstmuseums Stuttgart 2005 ist das Archiv Baumeister fester Bestandteil des Hauses und leistet einen wichtigen Beitrag zur Werkserschließung dieses bedeutenden Vertreters der abstrakten Malerei im Deutschland der Nachkriegszeit.
Hadwig Goez
Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart
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archiv-baumeister [at] kunstmuseum-stuttgart [dot] de (archiv-baumeister[at]kunstmuseum-stuttgart[dot]de)
Im Archiv aufbewahrt werden die briefliche Korrespondenz mit Künstlerfreund:innen und Galerist:innen, Tagebücher, Autografen, Manuskripte, Fotografien, Presseartikel von 1910 bis heute und eine umfangreiche Sammlung mit Publikationen von und über Willi Baumeister. Skizzen, Zeichnungen, Gebrauchs- und Druckgrafiken, typografische Arbeiten, Bühnenbildentwürfe und Gemälde gehören ebenso zum Bestand.
Die Forschungsstätte ist für Wissenschaftler:innen, Kurator:innen und Studierende zugänglich. Das Archiv unterstützt zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland mit Leihgaben. Im Kunstmuseum Stuttgart wurden seit 2005 bereits mehrere Ausstellungen zum Werk Willi Baumeisters kuratorisch maßgeblich durch das Archiv realisiert: »Im Rampenlicht. Baumeister als Bühnenbildner« (2007), »Willi Baumeister International« (2013), »auf papier… arbeiten von willi baumeister« (2016), »Kamm, Pastell und Buttermilch. Willi Baumeister, Adolf Hölzel und Fritz Seitz« (2020).
Biografie Willi Baumeister
1889 in Stuttgart geboren, studiert Baumeister bereits während seiner Ausbildung zum Dekorationsmaler an der Königlich Württembergischen Akademie Stuttgart bei Robert Poetzelberger, Gustav Igler und Adolf Hölzel. 1919 entwirft er sein erstes Bühnenbild für das Deutsche Theater Stuttgart – 1953 wird das letzte Bühnenbild aus seiner Hand zu sehen sein. Von 1928 bis 1933 lehrt er an der Städtischen Kunstgewerbeschule (Städelschule) in Frankfurt am Main die Fächer Gebrauchsgrafik, Typografie und Stoffdruck, wird aber von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben und als »entarteter Künstler« verfemt. Von 1943 bis 1945 verfasst er seine kunsttheoretische Schrift »Das Unbekannte in der Kunst«, die erst 1947 veröffentlicht werden kann. 1946 wird er als Professor für Freie Malerei an die Akademie der Bildenden Künste Stuttgart berufen. Er ist Mitbegründer der Künstlervereinigung »Üecht« und der Gruppe »Zen 49« sowie Mitglied in verschiedenen Zusammenschlüssen wie »Cercle et Carré« oder Ring »neue werbegestalter«. Am 31. August 1955 stirbt Willi Baumeister bei der Arbeit an der Staffelei.