Scheize – Liebe – Sehnsucht Ragnar Kjartansson
Werk von Ragnar Kjartansson

Ragnar Kjartansson. Scheize – Liebe – Sehnsucht

Ragnar Kjartansson (*1976 in Reykjavík, Island) wurde in eine Theaterfamilie hineingeboren. Wie sehr der besondere Ort des Theaters ihn prägte, spiegeln seine Arbeiten wider, in denen er Musik, Literatur, bildende und darstellende Künste sowie zeitgenössische Populärkultur vereint. Er führt verschiedene Medien und Genres zusammen, wobei die Performance die Grundlage seiner künstlerischen Praxis bildet. In vielen der performancebasierten Videos tritt Kjartansson selbst als Hauptfigur auf.

Kjartanssons Werk kreist um Künstlerstereotype und Klischees der westlichen Erinnerungs- und Wissenskultur. Wesentliche Kennzeichen seiner Kunst sind dabei eine oft ins Extreme gedehnte Spieldauer, Wiederholungen, Loops, Persiflage und Verfremdung. Diese Stilmittel erzeugen eine starke emotionale Wirkung, in der sich die menschliche Gefühlswelt in ihrer gesamten Bandbreite darstellt – von Liebe über Melancholie bis hin zu Schmerz. Den romantischen Geist, der seine Arbeiten umgibt, durchbricht Kjartansson immer wieder mit Ironie und Humor.

Die Ausstellung zeigte Videos, Gemälde, Zeichnungen, Plastiken und eine Live-Performance, dabei vereinte sie alle zentralen Themenkomplexe aus Kjartanssons Schaffen: Angefangen bei der im Jahr 2000 begonnenen Videoserie »Me and My Mother« bis hin zu neuen Arbeiten wie der raumgreifenden Videoinstallation »Death is Elsewhere« (2017–19), die erstmals in Europa gezeigt wurde. Eigens für das Kunstmuseum konzipierte Kjartansson die Live-Performance »Tod einer Dame« (2019).

Kuratorinnen Ulrike Groos, Carolin Wurzbacher
Wissenschaftliche Assistenz Anne-Kathrin Segler

Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft des isländischen Botschafters S. E. Martin Eyjólfsson.