Im Oktober 2016 dreht Sarah Morris in der Elbphilharmonie in Hamburg den Film »Finite and Infinite Games«. Er beschäftigt sich mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Erfassung von menschlichen Aktivitäten. Eine Lesung von dem Künstler und Schriftsteller Alexander Kluge aus dem gleichnamigen Text von James Carson begleitet die hochstilisierten Aufnahmen der Architektur. Das Gemälde »Equalizer [Sound Graphs]« gehört zu einer Bildserie, die im Rahmen der Filmarbeiten entsteht und die auf der Sichtbarmachung von Sprache basiert, in diesem Fall der Stimme von Kluge.
Die Tonspur des Films wird von Sarah Morris in ein Computerprogramm eingespielt. Die sich daraus ergebenden Koordinaten dienen ihr als Grundlage für die Komposition des Gemäldes. Auf diese Weise werden hörbare Signale sichtbar auf eine Leinwand übertragen.
Bei ihrer Arbeit verwendet Morris leuchtende Industrielacke. Das Gemälde, das an ein Balkendiagramm erinnert, wirkt dadurch besonders ausdrucksstark. Die strenge Anordnung der Balken erzeugt ein gleichmäßiges Raster, das sich über die gesamte Bildfläche erstreckt. Das Wechselspiel von farbigen und schwarzen und weißen Flächen scheint dem Bild einen hörbaren musikalischen Rhythmus zu verleihen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2018-023
- Material / Technik: Haushaltsglanzfarbe auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart