Lampen 1-11 an

Die Fotografie gehört zusammen mit ihrem Gegenstück »Lampen 1-11 aus« zu den frühesten Arbeiten von Thomas Locher. Abgebildet sind Stehlampen, die aus den 1950er-Jahren stammen könnten. Neben einem Gewirr an Kabeln befindet sich an der Seite jeder Lampe eine Nummer. Die Lampen erscheinen dadurch wie Produkte in einem Verkaufskatalog. Was fehlt, ist eine Beschreibung des jeweiligen Models. Auch aus dem direkten Vergleich der beiden Bilder ergibt sich keine weiterführende Erkenntnis. Die Fotografien unterscheiden sich lediglich dadurch, dass die Lampen auf dem einen Foto an- und auf dem anderen ausgeschaltet sind.
Thomas Locher ist Konzeptkünstler. Seine Werke sind darauf angelegt, die Betrachter:innen mit ihren Ideen und Gedanken zu den Arbeiten einzubeziehen. Locher beschäftigt sich insbesondere mit Ordnungssystemen und Regeln, die unsere Welt und das menschliche Zusammenleben strukturieren und steuern. Er fragt dabei nach ihrer Logik und Vollständigkeit. Ob die Anordnung der Lampen oder die Nummern eine Bedeutung haben, ob sie in Bezug zueinander stehen, lässt Locher bewusst offen.