Madame Heliot

Die von Josef Kerschensteiner bei einem Dressurakt dargestellte »Madame Heliot« heißt mit bürgerlichem Namen Clara Pleßke. Sie ist die Tochter eines Postsekretärs in Halle (Saale) und steigt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Claire Heliot zur bedeutendsten deutschen Raubtierdompteuse auf. Zuerst arbeitet sie aus Tierliebe als Pflegerin im Leipziger Zoo, dann beginnt sie dort Löwen zu dressieren. 1898 tritt sie erstmals als Löwendompteuse auf und startet eine glanzvolle internationale Karriere. Wegen ihrer »zahmen Dressur« verkörpert sie als Raubtierbändigerin die »Freundschaft« zwischen Mensch und Tier.
Claire Heliot ist mit ihren Tieren auch in Nills Tiergarten zu sehen. Vermutlich hat Josef Kerschensteiner sie dort gezeichnet. 1910 lässt sie sich in Stuttgart nieder, wo sie verarmt stirbt. Als ungewöhnliche Frau ist sie stadtbekannt und wird von diversen Stuttgarter Künstler:innen porträtiert.

Werkdaten
Inventarnummer: V-7
Material / Technik: Druck einer Zeichnung
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
Foto: Kunstmuseum Stuttgart
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